Es ist leider immer noch ein Tabuthema, wenn eine Frau schwanger wird und in der Frühschwangerschaft eine Fehlgeburt erlebt. Oft wird darüber geschwiegen und die Frauen erfahren wenig Unterstützung, um diese schmerzliche Erfahrung zu verarbeiten. Die Häufigkeit einer stillen Geburt in der Frühschwangerschaft ist hoch, da die Natur nur ein gesundes Kind in der Gebärmutter wachsen lassen kann. Bis zu einem Drittel aller Schwangerschaften können nicht ganz ausgetragen werden und gehen zum Teil auch unbemerkt wieder fort.
Auch wenn man heute die medizinischen Fakten über den Körper sehr genau untersuchen kann, gibt es immer noch wenig Wissen über die psychologischen und seelischen Veränderungen, die bei einer Frau durch eine Fehlgeburt ausgelöst werden.
In der Gesellschaft wird eine Frau erst nach der Geburt eines Kindes sichtbar zur Mutter. Für eine Frau aber verändert sich ihre Wahrnehmung zum Mutter sein schon bei der Empfängnis und mit dem Eintreten einer Schwangerschaft. Wenn eine Frau die Schwangerschaft schon in den ersten Monaten verliert, bleibt die gefühlte Veränderung zur Mutterschaft bestehen, auch wenn sie kein Kind geboren hat. Diese Diskrepanz lösen körperlich und seelisch schwierig zu verstehenden Gefühlen aus. Da noch nichts sichtbar war, kann der Kopf diese Gefühle schwer fassen und oft versuchen Frauen einfach weiter im Alltag zu funktionieren. Der Körper braucht einige Wochen, um die hormonellen Veränderungen der Schwangerschaft wieder in ein altes Gleichgewicht zu bringen. Die seelischen Themen, welche durch eine Fehlgeburt ausgelöst werden, sind deutlich schwieriger zu erfassen.
Die Sternenkinder, welche nur kurz den Schoss der Mutter berühren, haben eine Botschaft für ihre Mütter. Ihre Aufgabe ist es die Mutter in tiefen seelischen Themen zu berühren, welche sonst nicht in dieser Form aus dem Unterbewusstsein auftauchen können. Oft geht es dabei um Themen von tief verletzter Weiblichkeit, widersprüchliche Gefühle in der Rolle als Frau oder Mutter, unbewusste Verlusterfahrung oder Schuldgefühle, die Beziehung zum eigenen Körper, Trennungsschmerz und Mangelgefühl, um nur einige zu nennen.
Gefühle von Einsamkeit, Trauer, Leere, Angst, Schuld, Depression und Ohnmacht sind Hinweise auf tiefer liegende Seelenaufgaben.
Es lohnt sich für jede Frau und ihrem Partner nach einer Fehlgeburt sich Zeit zu nehmen, um das Sternenkind in einem Ritual zu verabschieden. Es braucht Zeit die Enttäuschung über die Vorstellung bald eine Familie zu sein zu verarbeiten.
Leider wissen Freude und Familie oft nicht, wie sie das Paar unterstützen und begleiten können, da der Schmerz über den Verlust auch das Umfeld des Paares berührt und eigene Seelenthemen hervorbringen kann.
Über eine bewusste Verbindung zum Sternenkind und das Zulassen der tiefen Gefühle können die seelischen Themen ins Bewusstsein gebracht werden. Auf jeden Fall wird die Mutter über eine bewusste Auseinandersetzung mit ihren Gefühlen und durch ihre Intuition geleitet neue Türen in ihrem Leben öffnen, um tiefe Heilung zu erfahren. Wenn sie sich auf diesen transformativen Prozess einlassen kann, wird sie ihr Leben neu erkennen und tiefe Hingabe ans Leben lernen.
Die Botschaft der Sternenkinder an ihre Mütter heisst: ich bringe Licht und Liebe in deine Dunkelheit, damit du dich in deinem Licht erkennen kannst. Bringe du Liebe in deine Dunkelheit und öffne dein Herz für dein Leben.
September 2021, Jaya B* Heinzmann